Die Volkskammerwahl 1990 war die erste freie Wahl für das Parlament der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), die nach dem Mauerfall und dem Ende des SED-Regimes stattfand. Sie wurde am 18. März 1990 abgehalten.
Die Wahl war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung, da die Mitglieder der Volkskammer unter anderem mit der Aufgabe betraut waren, die Verhandlungen zur deutschen Einheit zu führen und den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zu besiegeln.
Die Wahlbeteiligung bei der Volkskammerwahl 1990 war mit etwa 93,4 Prozent außergewöhnlich hoch. Es war auch das erste Mal, dass verschiedene politische Parteien und Gruppierungen in der DDR zur Wahl zugelassen waren. Zu den wichtigsten Parteien zählten die neu gegründete Sozialdemokratische Partei (SPD) in der DDR, die Christlich-Demokratische Union (CDU) und Bündnis 90/Die Grünen.
Die CDU und die SPD waren die beiden stärksten Parteien bei der Wahl, wobei die CDU die meisten Sitze in der Volkskammer gewann. Die SED-Nachfolgepartei, die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS), erhielt nur etwa 16 Prozent der Stimmen.
Die neu gewählte Volkskammer verabschiedete im August 1990 den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland und bereitete den Weg für die deutsche Wiedervereinigung, die offiziell am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde.
Die Volkskammerwahl 1990 kann als ein Meilenstein in der deutschen Geschichte betrachtet werden, da sie den Weg zur Wiedervereinigung ebnete und den Übergang von der SED-Diktatur zur Demokratie in der ehemaligen DDR markierte.
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